Symphonie eines Wunders
Blätterrauschen übertönt alle anderen Geräusche, das Dach über mir wogt zu einer Melodie, die ich nicht hören kann. Doch alle Blätter wippen mit, jedes für sich tanzt im Taktwind der Natur, setzt eigene Akzente und lässt gleich darauf anderen den Vortritt. Es ist ein perfekt einstudiertes Schauspiel, nur für diesen Moment. Und vielleicht wird es wieder eines geben, für den nächsten Augenblick, der einem einfachen Menschen vergönnt ist. Ein einzelnes Blatt fällt, hält dem Druck nicht stand oder gibt auf – oder beginnt seine eigene Darstellung, ganz allein in einem fremden Element, in fremder Umgebung, fremder Gesellschaft. Grasspitzen fangen es auf, doch der Wind trägt es weiter fort, wirbelt es herum in einem wilden Tanz, den wohl nie etwas nachahmen könnte. Dann verebbt der Wind. Ich sehe ein einsames Blatt landen, irgendwo in der Ferne, in der Hoffnung, sein Ziel erreicht zu haben. Stille senkt sich über die kleine Lichtung. Kein Vogel singt, Bäume steigen nicht ein zu einem Kanon, d